Jeder hat folgendes Szenario selbst schon erlebt: Man versucht zwei Kunststoffteile miteinander zu verkleben, wartet die Trocknung ab und erlebt, wie sich der inzwischen ausgehärtete Klebstoff von der glatten Oberfläche bei der nächsten Belastung wieder ablöst. Oder folgendes: Ein Kunststoffteil hat nicht die erwünschte Farbe, also entschließt man sich kurzerhand für eine Lackierung. Wie dick der Lack auch aufgetragen wird, man erreicht trotzdem nie einen kompletten Überzug der Flüssigkeit. An irgend einer Stelle der Oberfläche reißt der Film wieder auf und verbindet sich zu kleinen Kugeln. Der Grund liegt am Verhalten der Oberfläche des Werkstückes, zu wenig Bindungsstellen für ein Anhaften des Klebstoffes zu liefern oder eine zu geringe Oberflächenergie aufzuweisen, die für eine Beschichtung entscheidend ist. Einen erfolgreichen Lösungsansatz bietet das Pyrosilverfahren, mit dem man gezielt die Oberflächeneigenschaften des Werkstoffes ändert, das heißt modifiziert. Bildlich gesprochen wird hier eine unsichtbar dünne, enorm rauhe Glasschicht aufgetragen. Auf diesem Verfahren beruhende Silikatschichten sind zwischen 20nm und 40nm dick und haben mehrere für anschließende Beschichtungszwecke.